In welche Sortimente und Längen
wird der Baumstamm aufgeteilt?

Kundenorientiert und wertoptimiert

 

Die Ausformung bestimmt, in welche Sortimente und Längen der Baumstamm aufgeteilt wird. Dabei ist vor allem zu berücksichtigen, welche Wünsche die Käuferinnen bwz. die Käufer haben. Denn nur wenn das Produkt auch den Wünschen der Käuferinnen oder der Käufer entspricht, wird man einen dementsprechenden Preis lukrieren können.

Daher ist die kundenorientierte und wertoptimierte Ausformung für den finanziellen Erfolg von äußerster Bedeutung – hier kann viel Geld gewonnen, aber auch verloren werden.

Broschüre Holz richtig ausgeformt

HOLZ RICHTIG AUSGEFORMT (PDF, 5MB)

Sortimente

 

Unter Sortiment versteht man die Zusammenfassung von Holzstücken, die bezüglich Länge, Durchmesser und zum Teil auch nach Qualität und Verwendung ähnliche Merkmale aufweisen. Diese Vereinheitlichung erleichtert den Handel mit Holz wesentlich.

Die nachfolgend kurz charakterisierten wichtigsten Sortimente sind in den Österreichischen Holzhandelsusancen (ÖHU) genauer beschrieben.

Unterscheidungen Rundholz

 

Je nach ihrer Weiterverwendung kann bei Rundholz unterschieden
werden in:

FURNIERHOLZ
Zur Erzeugung von Furniere.

SÄGERUNDHOLZ
Für Sägewerke zur Erzeugung von Schnittholz.

SONDERSORTIMENTE
Verwendung ohne oder nach Weiterbearbeitung.

INDUSTRIERUNDHOLZ
Zur Verarbeitung in der Papier-/ Platten-/ Zellstoffindustrie.

ENERGIERUNDHOLZ
Zur thermischen Verwertung.

Furnierholz

Furnierrundholz ist Laub- und Nadelholz bester Qualität mit meist größerem Durchmesser.

Nadelholz wird grundsätzlich, Laubholz nur in Rinde gehandelt. Es ist außerhalb der Saftzeit zu schlägern und wird im Allgemeinen nach Besichtigung gehandelt. Ist die Furnierqualität nicht über den ganzen Umfang des Bloches gegeben, kann Furnierrundholz auch als Teilfurnier gehandelt werden.

Für die Furniererzeugung wird Rundholz zuerst gedämpft oder gekocht und anschließend sofort in dünne Blätter, die sogenannten Furniere, aufgetrennt und anschließend getrocknet. Furniere haben eine Stärke von 0,3 bis 6 mm.

Je nach Art der Auftrennung unterscheidet man Messer- und Schälfurniere.

  • Messerfurnier: Die Maserung des Holzes ist deutlich zu erkennen. Hauptverwendung: Möbel und Innenausbau (Türblätter, Paneele etc.)
  • Schälfurnier: Meistens geringere Ansprüche an die Rundholzqualität als bei Messerfurnier

Hauptverwendung: Möbel, Blindfurniere, Gegenzugfurniere, Mehrschichtplatten, Sperrholz, Sperrholzformteile.

Sägerundholz

Rundholz unterschiedlicher Dimensionen, das in Sägewerken zu Schnittholz verarbeitet wird.

Sägerundholz muss zwieselfrei, frei von Fremdkörpern, ordentlich entastet und ausgeformt sein und darf nicht gebrochen oder gespalten sein. Sägerundholz wird meist als Bloch, aber auch als Schwachbloch, Doppelbloch oder Langholz produziert.

Das Holz wird grundsätzlich vor dem Einschnitt entrindet. In den Großsägewerken erfolgt der Einschnitt meist mit Kreissägentechnik (Zerspanertechnologie). Kleinsägewerke sind mit Gatter- oder/und Bandsäge ausgestattet.

Sondersortimente

Rundholz für bestimmte Anwendungszwecke mit dementsprechend speziellen Ausformungserfordernissen.

Erzeugung ausschließlich bei konkretem Kaufvertrag.

Dazu zählen:

  • Rammpfähle (Piloten)
  • Starkmaste und Maste
  • Waldstangen
  • Betonstützen und behauenes Kantholz
  • Gleis- und Weichenschwellen
Industrierundholz

Rohholz unterschiedlicher Holzart und Qualität, welches in der Papier- und Zellstoffindustrie sowie in der Span- und Faserplattenindustrie Verwendung findet.

SCHLEIFHOLZ-IS (NUR FICHTE/TANNE)
Rohstoff für Papiererzeugung; mechanische Holzaufschließung (Schleifen). Durch hellen Rohstoff (frisch, sorten- und artenrein) sind weniger Bleichvorgänge nötig. Ausgangsprodukt für die Erzeugung von verschiedenen Papiersorten.

FASERHOLZ-IF
Verwendung für Papier- und Zellstofferzeugung: nach dem Zerkleinern zu Hackgut chemische Aufschließung des Holzes, mehrmaliges Bleichen nötig.

SEKUNDAHOLZ-I2
Industrieholz für Verwendung wie Faserholz.

DÜNNHOLZ-ID
Rohstoff für die Papier- und Zellstofferzeugung.

MANIPULATIONSHOLZ-IM
Holz, das auf herkömmlichen Anlagen nicht ohne vorhergehende Manipulation transportiert bzw. verarbeitet werden kann (z.B. Zwiesel, sehr krumme Stücke).

PLATTENHOLZ-IP
Rohstoff für die Span- oder Faserplattenerzeugung: es werden mechanisch aufbereitet Späne oder chemisch aufgeschlossene Holzfasern bei Zugabe von Bindemittel verpresst.

Energieholz

BRENNNHOLZ LANG
Ausgeformt in gerade Meterlängen oder unausgeformt in fallende Längen; Maßeinheit: Festmeter, Raummeter oder Lutro-Tonne.

SCHEITHOLZ
1 Meter lang im Schichtmaß aufgesetzt; Maßeinheit: Raummeter (rm, R).

OFENFERTIGES BRENNHOLZ
Gespaltenes und auf die dem jeweiligen Ofen entsprechende Länge abgeschnittenes Holz; Maßeinheit: Raummeter, Schüttraummeter (srm).

ENERGIE-HACKGUT (HACKSCHNITZEL)
Mit schneidenden Werkzeugen maschinell zerkleinertes Holz für automatisierte Heizanlagen; Maßeinheit: Schüttraummeter (srm), Atro-Tonne, Lutro-Tonne.

ENERGIE-SCHREDDERHOLZ:
Mit stumpfen zertrümmernden Werkzeugen maschinell zerkleinertes Holz für automatisierte Heizanlagen; Maßeinheit: Schüttraummeter (srm), Atro-Tonne, Lutro-Tonne.

Übermaß

 

Darunter versteht man eine Längenzugabe bei der Ausformung. Diese bleibt bei der Volumsermittlung unberücksichtigt.

Im Wesentlichen gibt es drei Gründe für die Notwendigkeit eines Übermaßes:

 

  • Die Stirnenden der Sortimente sind wegen der Bringung oft durch Sand und Steine verschmutzt. Damit die Schärfe der Sägeblätter oder Zerspanerwerkzeuge nicht darunter leidet, können an den Enden dünne Scheiben abgeschnitten (gekappt) werden.

 

  • Beim Ablängen können die Trennschnitte nicht exakt im rechten Winkel zur Stammachse geführt werden. Durch das Kappen werden diese Abweichungen beseitigt.

 

  • Holz schwindet beim Trocknen. Das heißt, es verringert seinen Durchmesser und – in geringem Ausmaß – auch seine Länge. Auch trockenes Schnittholz muss maßhaltig sein!

Bei Starkholz sollte vor dem Trennschnitt die Schnittstelle markiert und die Richtigkeit der Messung überprüft werden.

Geringes Übermaß

Bei zu geringem Übermaß hat die Käuferin oder der Käufer das Recht, auf die nächst kürzere vereinbarte Länge abzustufen.

Hier verliert man zumindest 50 cm bis 1 m, sofern kürzere Längen vereinbart wurden. Im schlechtesten Fall kann das Sägerundholz zu Faserholz abgestuft werden.

Tipp

Zu geringes, aber auch zu großes Übermaß kosten Geld!

Großes Übermaß

Bei zu großem Übermaß kann vorkommen, dass die Bloche nicht in die automatische Vermessung passen und somit händisch manipuliert werden müssen.

Zusätzlich liefert man als Waldbesitzerin bzw. Waldbesitzer Holz, für dieses man nicht bezahlt wird.

 

Beachte!

Wenn die Längenmessung im Sägewerk erst nach Kappung erfolgen kann,
ist eine Längenrückstufung auf die nächstkleinere vereinbarte gestufte Länge nur zulässig,
wenn die Nennlänge um mehr als 1 % unterschritten wird.

Stärkeklassen

 

Die Verwendungsmöglichkeiten für Sägerundholz und die Ausbeute bei der Verarbeitung hängen wesentlich von seinem Durchmesser ab.

 

In Österreich erfolgt die Bezahlung von Sägerundholz in Abhängigkeit vom Mittendurchmesser. Auch die Längenausformung ist vom Mittendurchmesser abhängig.

 

Das Sägerundholz wird nach seinem Mittendurchmesser ohne Rinde in Stärkeklassen eingeteilt. Es werden 5 cm oder 10 cm zu einer Stärkeklasse zusammengeführt.

„D“ bedeutet Durchmesser.

Die Zahl steht für den Wert der Zehner-Stelle des Mittendurchmessers.

Die Buchstaben „a“ und „b“ fassen jeweils den Wert der Einer-Stelle des Durchmessers zusammen. Dabei steht „a“ für die Zahlen 0 – 4, und „b“ für die Zahlen 5 – 9.

 

Holzmerkmal – ASTIGKEIT

 

Äste verändern die ansonsten gleichförmige Struktur des Holzes. Die Folge sind starke Veränderungen der Holzeigenschaften (Festigkeit, Farbe), die sich auf die Verwendbarkeit auswirken können.

Bei der Messung der Aststärke werden die Jahrringe des Astansatzes nicht mitgemessen.

Unterschieden werden

 

  • FESTVERWACHSENE ÄSTE (grüne Äste)
  • NICHT FESTVERWACHSENE ÄSTE (schwarze Äste) 
  • FAULÄSTE
  • ÜBERWALLTE (eingewachsene) ÄSTE
Festverwachsene Äste

FESTVERWACHSENE ÄSTE (grüne Äste)
werden vom Baum noch miternährt. Sie sind mit dem umgebenden Holz fest verwachsen.

NICHT FESTVERWACHSENE ÄSTE

NICHT FESTVERWACHSENE ÄSTE (schwarze Äste)
sind abgestorbene Äste. Man erkennt sie an einem deutlichen schwarzen Ring an der Grenze zum Holz des Stammes. Können beim Trocknen des Schnittholzes herausfallen.

FAULÄSTE

FAULÄSTE
entstehen durch holzzerstörende Pilze.

ÜBERWALLTE (eingewachsene) ÄSTE

ÜBERWALLTE (eingewachsene) ÄSTE
sind an der Rinde oftmals noch lange erkennbar.

Der Chinesenbart (überwallter Ast) an der Buche lässt in seiner Form und Größe die Tiefe und Dimension des überwallten Astes deuten.

Rosen sind Zeichen für eingewachsene (überwallte) Äste und sind bei vielen Holzarten zu finden.

Holzmerkmal – ABHOLZIGKEIT

 

Darunter versteht man die Abnahme des Durchmessers mit der Länge des Holzes.

Die Abholzigkeit wirkt sich stark auf die Schnittholzausbeute sowie wegen des schrägen Faserverlaufs auf die Festigkeitseigenschaften aus. Sie wird in Zentimeter je Laufmeter gemessen.

Elektronische Vermessung: Ermittlung von Messgutmitte bis Zopf, Gemäß ÖN L 1021

 

  • alle gültigen Messstellen im Messbereich
  • kleinste ungerundete DM-Paar je Messebene
  • alle so ermittelten gültigen D sind zur Berechnung der Ausgleichsgerade heranzuziehen
  • Abholzigkeit ergibt sich aus der Steigung der Ausgleichsgeraden [cm/lfm]

Holzmerkmal – DREHWUCHS

 

Schraubenartiger Verlauf (Drehung) der Holzfasern um die Stammachse.

Wegen des schrägen Faserverlaufs weist drehwüchsiges Holz geringere Holzfestigkeitswerte auf. Es neigt beim Abtrocknen zum Verdrehen und Verbiegen.

 

  • Ermittlung: Man spannt ein Forstmaßband entlang der Stammachse und misst die Abweichung des Faserverlaufes nach einem Meter. An der Rinde kaum exakt messbar, sondern nur an einer Holzfaser.

 

  • Maßeinheit: Zentimeter pro Laufmeter oder in Prozent

Holzmerkmal – KRÜMMUNG

 

Sie verringert die Schnittholzausbeute und wirkt sich auf die Festigkeitseigenschaften des Holzes aus.

  • Einfach: Krümmung in einer Ebene
  • Mehrfach: Zwei oder mehr Biegungen in einer oder mehreren Ebenen

 

Elektronische Vermessung nach der Mittellinien-Methode

Verwendet werden alle gültigen Messebenen im Messbereich.

Je Messebene wird ein Schwerpunkt ermittelt. Die verbundenen Schwerpunkte ergeben die Mittellinie.

In Bezug auf die Referenzgerade wird dann die Pfeilhöhe ermittelt.

Holzmerkmal – BUCHS

 

Auch Rotholz, echiges Holz oder Druckholz genannt.

Rotbraun verfärbte Verdichtung der Jahrringe als Reaktion auf Druck. Kommt häufig bei einseitig bekronten Bäumen vor.

Buchsiges Holz schwindet stärker in Längsrichtung, hat schlechtere Festigkeitseigenschaften und neigt zum Verdrehen und Verziehen.

 

  • Ermittlung: Die maximale Breite der buchsigen Stellen ist in radialer Richtung zu messen und aufzusummieren.
    Buchsfreie Zwischenräume werden nicht mitgerechnet.

 

  • Maßeinheit: Prozent des Durchmessers der Sichtfläche

Holzmerkmal – VERFÄRBUNG

 

Darunter versteht man eine Abweichung von der natürlichen Farbe des gesunden Holzes ohne Festigkeitsverminderung.

Die Verwendbarkeit des Holzes ist aus optischen Gründen (auch in Abhängigkeit von herrschenden Modeströmungen) eingeschränkt.

 

  • BLÄUE
  • WOLKEN- UND STRAHLENKERN
  •  
Bläue

BLÄUE
Verfärbungen des Splintholzes sind durch Pilze verursachte Bläue.


Wolken- und Strahlenkern

WOLKEN- UND STRAHLENKERN
Im Kernholz sind Verfärbungen durch Oxydationserscheinungen verursacht und werden als „falscher Kern“ bezeichnet z.B. bei Buche und Esche.

Die Kernentwicklung bei der Buche wird je nach Entwicklungszustand als Wolkenkern oder Strahlenkern bezeichnet, wobei letzterer einen beginnenden Substanzabbau anzeigt.

Baumarten mit natürlicher Farbkernbildung sind z.B. Eiche, Kirsche, Nuss, Pappel, Lärche, Kiefer.

Wolkenkern

Strahlenkern

Holzmerkmal – FÄULE

 

Darunter versteht man die Zersetzung des Holzes durch Pilze (Rotstreif und Bräune) und andere Mikroorganismen, die zu einem Erweichen, zunehmenden Verlust an Masse und Festigkeit sowie oft zu einer Änderung von Textur und Farbe führt.

 

Sie entsteht häufig durch Rinden- und Wurzelverletzungen und schränkt die Verwendbarkeit des Holzes besonders im fortgeschrittenen Stadium sehr stark ein.

 

Es gibt eine Vielzahl an Fäulepilzen, wobei in der Forstwirtschaft die Weißfäule- und Braunfäulepilze die bedeutendsten sind.

 

DIE WEISSFÄULE
baut Lignin ab, ist gekennzeichnet durch eine meist helle Färbung, ein faseriges Zerfallsbild und kommt bei Laub- und Nadelholz vor.

Die Weißfäule tritt vorwiegend im oberen Stammbereich auf und erstreckt sich meist über einen längeren Stammbereich.

 


DIE BRAUNFÄULE

baut vorwiegend Zellulose und Hemizellulose ab, ist gekennzeichnet durch eine braune Verfärbung und im fortgeschrittenen Stadium durch ein würfelförmiges Bruchbild.

 

DIE ROTFÄULE
ist eine durch den Wurzelschwamm hervorgerufene Weißfäule und erstreckt sich über den Stammquerschnitt vom Kern ausgehend, Wundfäulepilze befallen den Stamm vom Splint her und nur teilweise.

 

Umgangssprachlich werden die unterschiedlichsten Fäulepilze als Rotfäule bezeichnet, obwohl die Art der Fäule aufgrund ihrer Ausbreitung die Ausformung beeinflusst.

Holzmerkmal – T-FLECKEN

 

Längliche Wundnarbe, die am stehenden Baum entsteht und als T-förmiges Bild am Querschnitt von Rund- und Schnittholz erscheint.

Oft entstehen diese T-Flecken durch Rindeneinwüchse im Buchenholz.

 

Holzmerkmal – HARZGALLEN

 

Linsenförmige Harzeinlagerungen zwischen den Jahrringen.

Sie erschweren Holzoberflächenbearbeitung, verändern das Erscheinungsbild und schränken die Verwendbarkeit des Holzes vor allem im Innenausbau ein.

 

Harzgallen entstehen im Kambium durch mechanische Einwirkungen.

 

  • Ermittlung: Länge der Sehne, die die Enden der Harzgalle verbindet.

 

  • Maßeinheit: Zentimeter

Holzmerkmale – JAHRRINGBREITE

 

Radiale Ausdehnung von Früh- und Spätholz einer Wachstumsperiode.

 

Sie beeinflusst die Festigkeitseigenschaften des Holzes sehr stark.

 

  • Ermittlung: Am Zopfende werden auf den äußeren 75% eines repräsentativen Radius der Sichtfläche die Jahrringe gezählt und durch die Länge dieser 75% des Radius dividiert.

 

  • Maßeinheit: Millimeter

Holzmerkmal – INSEKTENBEFALL

 

Es wird bei Schadinsekten am Stammholz zwischen rindenbrütenden und holzbrütenden Insekten unterschieden.

Die rindenbrütenden Insekten beeinflussen die Holzeigenschaften nicht, sind aber wichtige Vektoren bei der Übertragung holzverfärbender Pilze.

Die Bohrgänge der holzbrütenden Insekten führen zu einer technologischen (Holzfestigkeitsverminderung) und optischen (Verfärbung) Entwertung des Holzes.

 

LINEATUS

Der bedeutendste Schädling ist der Nutzholzbohrer (Lineatus). Er befällt den Splint von überwiegend geschlägertem Holz. Seine ausnahmslos im Holz angelegten Mutter- und Larvengänge führen zur Entwertung der äußeren Holzschicht.

Erkennungszeichen für Befall: Weiße Bohrmehlhäufchen auf der Rinde. Der ca. 3,5 mm lange Käfer erzeugt einen Fraßgang kleiner 2 mm mit einem runden Querschnitt.

 

HOLZWESPE und BOCKKÄFER

Darüber hinaus zählen Bockkäfer und Holzwespen zu den verbreitetsten Holzbrütern, deren Fraßgänge größer als 2 mm sind.

Die Fraßgänge der Bockkäfer weisen einen ovalen und die der Holzwespe einen runden Querschnitt auf.

ANMERKUNG

Das Befallsrisiko durch holzbrütende Insekten kann durch die rechtzeitige Fällung von Käferbäumen (Borkenkäfer), sowie durch kurze Durchlaufzeiten vom Wald ins Werk deutlich vermindert werden.

Besondes bruttauglich für den Lineatus ist wintergeschlägertes Holz, welches im Frühjahr am Waldlager liegt.

Lineatus

Holzwespe

Bockkäfer

Holzmerkmal – RISSE

 

  • Gerader Riss: auf der Mantelfläche; Verlauf weicht nicht mehr als 5 Prozent von der Stammachse ab.
  • Schiefer Riss: auf der Mantelfläche; mehr als 5 Prozent Abweichung.
  • Frostriss: durch Frosteinwirkung am lebenden Baum entstandener Riss.
  • Haarriss (Trockenriss): feine oberflächliche Risse durch Schwindungsspannungen; keine Holzentwertung.
  • Stirnriss: Risse auf nur einer Stirnseite; eventuell auf Mantelfläche.
  • Kernriss: von der Kernröhre zum Mantel (radial) verlaufender tief ins Holz reichender Riss.
  • Kreuzriss: verläuft teils radial, teils tangential bzw. entlang von Jahrringen.
  • Spinnerin: eine Vielzahl an Rissen, die von der Kernröhre ausgehen.
  • Sternriss: zwei oder mehrere Kernrisse.
Beispiele Risse

KERNRISS
Von der Kernröhre zum Mantel (radial) verlaufender tief ins Holz reichender Riss.

FROSTRISS
Durch Frosteinwirkung am lebenden Baum entstandener Riss.

STIRNRISS
Risse auf nur einer Stirnseite; eventuell auf Mantelfläche.

Holzmerkmal – RINGSCHÄLE

 

Riss entlang eines Jahrringes, häufig bei einem plötzlichen Wechsel der Jahrringbreiten oder durch Frosteinwirkung; auch Ringriss oder Kernschäle genannt.

 

Sie entsteht durch innere Spannungen und vermindert die Schnittholzausbeute wesentlich.

 

  • Ermittlung: Durchmesser des Jahrringes, in dem die Ringschäle auftritt, dividiert durch Durchmesser der Sichtfläche.

 

  • Maßeinheit: Prozent des Durchmessers der Sichtfläche

Qualitäten (Güteklasse)

 

Sägerundholz-Sortimente können Qualitäten bzw. Güteklassen zugeordnet werden.

Entscheidend für die Zuordnung sind dabei Durchmesser, Länge und Holzmerkmale in Anzahl, Ausmaß und Ausprägung.

Abkürzungen (nach ÖHU):

  • A: Wertholz (überdurchschnittliche bis ausgezeichnete Qualität)
  • B:  mittlere bis überdurchschnittliche Qualität
  • C: mittlere bis unterdurchschnittliche Qualität
  • CX: mindere Qualität, noch für den Sägeverschnitt geeignet
  • BR: Braunbloch, nagelfeste Bräune (Hartbräune

Güteklassen beim Sägerundholz

Güteklasse A

Rundholz überdurchschnittlicher/ausgezeichneter Qualität.

Meist astfreie Erdstammstücke; frei von Mängeln oder nur unbedeutende Mängel, die die Verwendung kaum beeinträchtigen.

Güteklasse B

Rundholz mittlerer bis überdurchschnittlicher Qualität ohne Ansprüche auf mängelfreies Holz.

Äste sind hinsichtlich ihrer Anzahl soweit zulässig, wie sie für die Holzart als durchschnittlich gelten. Dazu gehören gesunde Stämme, die nicht mehr zur Güteklasse A zu zählen sind.

Güteklasse C

Rundholz mittlerer bis unterdurchschnittlicher Qualität.

Gütemerkmale, welche die natürlichen Eigenschaften des Holzes nicht beeinträchtigen, sind zulässig.

Güteklasse CX

Rundholz minderer Qualität, das für den Sägeeinschnitt geeignet ist und Merkmale aufweist, die in der Güteklasse C nicht zulässig sind.

Auf Grund des Gesamteindruckes aus grober Astigkeit, grober Abholzigkeit und Unförmigkeit des Stammes ist eine Abstufung des Einzelstückes in CX zulässig, auch wenn die Werte für die genannten Einzelmerkmale eine Einstufung in die Güteklasse C ergeben würden.

Eine Abstufung darf ausschließlich durch okulare Ansprache erfolgen.

Unter grober Astigkeit und grober Abholzigkeit versteht man den oberen Grenzwertbereich in der Güteklasse C und wenn die groben Äste gehäuft auftreten. Bockkäfer und Holzwespe sind vereinzelt zulässig; Lineatus ist zulässig. Weichfäule ist ausgeschlossen. Die einfache Krümmung darf höchstens 32% betragen.

Braunbloche

Rundholz, dessen Mantelfläche mindestens der Güteklasse B entspricht, das aber auf maximal 75% des Stirnflächendurchmessers nagelfeste Braun- oder Weißfäule (Hartbräune) aufweisen darf.

Unbedeutende weichfaule Stellen im Bereich des Wurzelanlaufes werden toleriert.

Ausschuss

Rundholz, das für den Sägeverschnitt nicht geeignet ist. Das Volumen ist zu erfassen.

Verwendbar als: Schleifholz, Faserholz, Plattenholz, Brennholz.

Durchschnittsklassifizierung

Durchschnittsklassifizierung (A/B, A/C, B/C) ist bei Laubholz im beiderseitigen Einvernehmen möglich, wenn zwischen einzelnen Stammteilen größere Qualitätsunterschiede auftreten.

Es wird dann z.B. eine Stammhälfte als A-, die andere als C-Qualität verrechnet.

Anmerkung:
Im Nadelholz findet häufig ein Mischpreis (z.B. AC, BC, BCX) Anwendung. Dabei werden einzelne Qualitätsklassen zu einem gemeinsamen Preis zusammengefasst.

Qualitätssortierung – Grenzwerte

Nadelfurnierholz Fichte, Tanne, Douglasie, Weißkiefer, Schwarzkiefer, Lärche

Laubfurnierholz

Nadelsägerundholz mit Ausnahme Zirbe

Ahorn (32-00) (LH richtig ausgeformt S12)

Birnbaum und Elsbeere (33-00) (LH richtig ausgeformt S14)

Rotbuche (34-00) (LH richtig ausgeformt S 24)

Güteklasse CX bei Rotbuche
Unter Güteklasse CX fallen jene Stämme, die Merkmale in einem größeren Ausmaß aufweisen, als diese in Güteklasse C zulässig sind; die Ware muss jedoch noch als Sägerundholz verwertet werden können.

Stieleiche, Traubeneiche und Edelkastanie (35-00) (LH richtig ausgeformt S15)

Schwarzerle und Birke (36-00) (LH richtig ausgeformt S13)

Esche (37-00) (LH richtig ausgeformt S17)

Hainbuche (38-00) (LH richtig ausgeformt S18)

Vogelkirsche (39-00) (LH richtig ausgeformt S19)

Linde (40-00) (LH richtig ausgeformt S 20)

Nuss (Walnuss und Schwarznuss) (41-00) (LH richtig ausgeformt S 21)

Pappel und Weide (42-00) (LH richtig ausgeformt S 22)

Ulme (Robinie – in den ÖHU nicht geregelt) (43-00) (LH richtig ausgeformt S23 Farbe!!))

Farbe Ulme helle oder dunkle Farbe zulässig helle oder dunkle Farbe zulässig helle oder dunkle Farbe zulässig
Farbe Robinie gesunde Kernfarbe gesunde Kernfarbe gesunde Kernfarbe
Rundholz für andere Zwecke

Sondersortiment ist Rundholz, welches einen besonderen Verwendungszweck hat und meist nicht eingeschnitten wird.

Bei den Sondersortimenten gibt es keine Qualitätsabstufungen. Das Stück muss den Qualitätsvorgaben entsprechen, um als dieses Sortiment anerkannt zu werden.

Industrieholz

Beim Industrieholz erfolgt grundsätzlich keine stückweise Bewertung der einzelnen Rundhölzer, sondern eine Beurteilung der gesamten Fuhre, ob die Ware (Holz) dem vereinbarten Sortiment entspricht.

Bei Nichterfüllung der Qualitätsvorgaben erfolgt eine anteilmäßige oder gänzliche Umstufung in ein anderes, niedrigwertigeres Sortiment.