Holzmarktbericht
Sägerundholznachfrage steigend – Preise weiterhin unterdurchschnittlich
Vorausgesetzt, dass es zu keiner zweiten Corona-Infektionswelle im Herbst kommt, gehen aktuelle Prognosen für das heurige Jahr von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Österreich um 7,2 % aus. Im Euroraum fällt dieser mit 8,7 Prozent noch stärker aus.
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind überwiegend gut mit Fichten-Sägerundholz bevorratet. Aufgrund der bislang etwas verzögerten Entwicklung der Borkenkäfer im In- und Ausland steigt die Nervosität eine ausreichende Versorgung betreffend. Aktuell ist daher auch eine leichte Nachfragebelebung spürbar, wobei die Preise unverändert weit unter dem Durchschnitt liegen. Der Abtransport bereitgestellter Mengen läuft derzeit noch zügig, Waldlager konnten größtenteils abgebaut werden. In den kommenden Wochen ist mit einem verstärkten Anfall an Borkenkäferholz zu rechnen.
Die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz ist weiterhin sehr gering. Die Lagerkapazitäten der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind trotz Bemühen weitestgehend erschöpft. Die Übernahme ist streng kontingentiert, der Abtransport dementsprechend schleppend. Waldlager bauen sich weiter auf. Der Preis ist auf niedrigstem Niveau stabil. Wegen der schwierigen globalen Marktlage bei Fasern werden für das zweite Halbjahr die Liefermengen für Rotbuchenfaserholz stark reduziert.
Am Energieholzmarkt gibt es keine Veränderungen zum Vormonat. Die Werke sind sehr gut bevorratet. Zusätzliche Mengen außerhalb der laufenden Verträgen können nicht vermarkten werden. Zusätzliche Störung in das System bringen nicht benötigte Industrieholzmengen.
Von einer Entspannung der Borkenkäfersituation darf nicht ausgegangen werden. Käferbäume haben aufgrund der besseren Wasserversorgung häufig noch grüne Kronen, obwohl Jungkäfer kurz vor dem Ausflug stehen. Daher wird dringend empfohlen, die Bestände in kurzen Abständen und genauestens auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren und Forstschutzmaßnahmen zu treffen.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Juni – Anfang Juli 2020 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
Holzmarktbericht Juli 2020
7_2020_Holzmarktbericht (PDF, 0.32MB)
7_2020_Preistabelle (PDF, 0.20MB)