Holzmarktbericht April 2024
Nachfrage bei fast allen Sortimenten gedämpft
Die hohen Zinssätze belasten nach wie vor die Nachfrage nach Bauprodukten und -leistungen. Trotz voraussichtlicher Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank im Laufe des Jahres wird für 2024 lediglich mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 % gerechnet.
Die österreichische Sägeindustrie ist sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet, regional ist der Markt gesättigt. Beim Föhnsturm Anfang April sind vor allem in der Steiermark größere Schadholzmengen angefallen. Trotz Holzbedarfs seitens der Abnehmer dämpft dieser kalamitätsbedingte, stärkere Mengenfluss aber die Nachfrage und gestaltet regional auch den Holzabtransport aus dem Wald herausfordernd. Die Preise stehen unter Druck und wurden regional bereits abgesenkt. Das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ liegt österreichweit zwischen € 93,- und € 107,- je FMO. Witterungsbedingt ist die Vermarktung von Kiefer nur in enger Abstimmung mit dem Abnehmer ohne Qualitätsverlust möglich. Die Nachfrage nach Lärche ist sehr rege und übersteigt bei gleichbleibenden Preisen weiterhin das Angebot.
Resümierend kann am Ende der Laubholzsaison festgehalten werden, dass die Eiche nach wie vor sehr lebhaft nachgefragt wird. Die Esche hat ebenfalls eine gute Saison hinter ihr. Dem Trend der Vorjahre folgend, war bei Buntlaubholz die Vermarktung schwierig. Zwar verzeichnete man bei Ahorn eine leichte Nachfragebelebung auch nach B-Blochen, bei den anderen Baumarten hingegen konnten oft nur die besten Qualitäten abgesetzt werden.
Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Bei steigendem Angebot aufgrund der Kalamitäten und des sich schließenden „Ausgleichsventils“ Energieholz, geraten die Preise vermehrt unter Druck. Auch die Holzabfuhr ist regional entsprechend verzögert, was sich wiederum nachteilig auf die Waldhygiene auswirken kann. Die Preissenkungen bei Rotbuchenfaserholz deuten auf eine verringerte Nachfrage hin.
Eine Heizsaison mit witterungsbedingtem Minderverbrauch an Energieholz geht zu Ende. Die Lager der Abnehmer sind daher gut gefüllt, die Nachfrage ist aktuell schwach. Aufgrund sinkender Energiepreise werden vereinzelt Werke zur Stromproduktion wieder vorübergehend stillgelegt. Je nach Vertragsabschluss und Qualität ist regional eine größere Bandbreite, was die Preisgestaltung anbelangt, zu beobachten.
Aktuell wird empfohlen, alle verfügbaren Ressourcen in die Schadholzaufarbeitung zu lenken und für den Borkenkäfer bruttaugliches Material rasch aus dem Wald zu entfernen. Dabei sollten Einzelwürfe vor großen Schadflächen, trockene vor feuchten Standorten sowie gebrochene vor am Wurzelteller hängenden Bäumen aufgearbeitet werden.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum März – Anfang April 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
Holzmarktbericht April 2024
4_2024_Holzmarktbericht (PDF, 0.32MB)
4_2024_Preistabelle (PDF, 0.20MB)