Holzmarktbericht Oktober 2023

Sanfte Nachfragebelebung bei Nadelsägerundholz

Alle Wirtschaftsbereiche haben an Dynamik verloren, weshalb sich Österreichs Wirtschaft in einer leichten Rezession befindet. Für 2024 wird eine Erholung erwartet, die jedoch nicht für das Bauwesen gilt. Hier wird prognostiziert, dass sich die Rezession sogar verstärkt.

Aufgrund des konjunkturellen Einbruchs in der Bauwirtschaft und sinkenden Schnittholzpreisen hat die österreichische Sägeindustrie ihren Einschnitt weiter reduziert. So stellt z.B. auch ein Standort in Kärnten für zwei Monate seine Produktion ein. Die Bevorratung mit frischem Nadelsägerundholz ist jedoch unterdurchschnittlich, weil die Rundholzlager kontinuierlich abgebaut wurden. In Kombination mit zurückhaltender Frischholznutzung führt dies zu einer leichten Nachfragebelebung, die sich in moderaten Preissteigerungen wiederspiegelt. Das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ befindet sich zwischen € 80,- und € 95,- je FMO, wobei man den Großteil der Neuabschlüsse am oberen Ende des Preisbandes erfolgten. Bereitgestellte Mengen werden rasch abtransportiert, Transportkapazitäten sind ausreichend vorhanden. Der Absatz von Kiefer ist nach wie vor schwierig, die Preise auf niedrigem Niveau. Lärchensägerundholz wird auch aufgrund fehlender Lieferungen aus Russland sehr rege nachgefragt. Am 4. Dezember 2023 erfolgt die Angebotsöffnung der Nadelholzsubmission in Oberösterreich.

Zu Beginn der Lauholzsaison weisen erste Abschlüsse darauf hin, dass aufgrund der rückläufigen Nachfrage im Innenausbau und größerer Kalamitätsmengen bei Eiche in Kroatien die Preise der vergangenen Saison nicht mehr übertroffen werden können. Im Jänner 2024 finden Laubwertholzsubmissionen in Ober- und Niederösterreich statt. Dafür in Frage kommende Stämme sollten vor der Ausformung an den Forstberater bzw. Waldhelfer gemeldet werden, um Ausformungsverluste zu vermeiden.

Auch die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie hat ihre Produktionsmenge der Wirtschaftslage entsprechend nach unten angepasst. Dementsprechend verhalten ist noch die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz. Während in den Schadgebieten die Zufuhr verzögert von statten geht, werden im übrigen Bundegebiet die Mengen aus der stark reduzierten Normalnutzung rasch übernommen. Bei aktuell stagnierenden Preisen bewegt sich das Preisband sehr breit zwischen € 60,- und € 100,- je Atrotonne. Der Preis für Rotbuchenfaserholz wurde abgesenkt und liegt zwischen € 80,- und € 100,- je Atrotonne.

Der Energieholzverbrauch war aufgrund der bis Mitte Oktober extrem milden Witterung überschaubar. Die Heizwerke sind meist gut bevorratet. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Brennholz ist bei stabilen Preisen etwas schwächer als im Vorjahr, das von „Panikkäufen“ geprägt war.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum September – Anfang Oktober 2023 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.