Holzmarktbericht Dezember 2021

Nachfragebelebung bei Nadel-Industrierundholz

Das österreichische Wirtschaftswachstum wuchs im dritten Quartal kräftig und wurde maßgeblich vom privaten Konsum getragen. Obwohl in manchen Bereichen Material- und Arbeitskräftemangel die Geschäftstätigkeit hemmt, sind die heimischen Unternehmen weiterhin äußerst optimistisch. Die Inflationsrate ist gestiegen, hauptsächlich verursacht durch die hohen Energiepreise. So waren im Oktober Mineralölprodukte um mehr als 35 % teurer als im Vorjahr.

Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind, angepasst an ihre Absatzmöglichkeiten für Schnittholzprodukte, ausreichend mit Nadelsägerundholz bevorratet. Eine Belebung der für diese Jahreszeit unüblich geringen Nachfrage wird erst für Mitte Jänner erwartet, wenn die avisierten Betriebsstillstände zu Ende gehen. Bereitgestellte Mengen werden, soweit es die Witterung zulässt, rasch abtransportiert. Es sind keine unverkauften Waldlager vorhanden. Die Preise haben sich stabilisiert und liegen österreichweit für das Leitsortiment Fichte A/C, 2b zwischen € 100,- und € 110,-. Kiefer wird zu unveränderten Preisen eingekauft. Die Lärche hält ungeachtet sonstiger Entwicklungen stabil ihr hohes Preisniveau, die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die erste Nadelholz-Submission in Oberösterreich war erfolgreich. Insgesamt 20 Bieter haben rund 520 fm erstanden. Das Höchstgebot erzielte eine Fichte mit € 556,-, der Durchschnittspreis betrug € 218,-.

Die Nachfrage nach den wichtigsten Laubhölzern Eiche und Buche ist ausgesprochen rege. Auch für Esche wurden die Preise angehoben. Bei Ahorn und Nuss können nur die besten Qualitäten gut vermarktet werden. Der Absatz von Kirsche und Birne gestaltet sich hingegen derzeit schwierig.

Ende Jänner finden wieder die Laubwertholzsubmissionen in Ober- und Niederösterreich statt. Geeignete Stämme sollten noch vor der Ernte dem Forstberater bzw. Waldhelfer gemeldet werden, um eine wertoptimierte Ausformung zu ermöglichen.

Der geringere Anfall an Sägenebenprodukten führt zu einer Nachfragebelebung bei Industrierundholz. Neben Faserholz wird auch vermehrt Schleifholz abgenommen. Vereinzelt spiegelt sich die Belebung bereits im Preis wider, regional wurde dieser um bis zu € 10,-/AMM angehoben. Frachtkapazitäten sind ausreichend vorhanden, bereitgestellte Mengen werden rasch abtransportiert. Die Nachfrage nach Rotbuchenfaserholz ist bei stabilen Preisen unaufgeregt.

Die enorm gestiegenen Preise für Mineralölprodukte beeinflussen derzeit die Situation am Energieholzmarkt kaum. Mit Ausnahme von Kärnten und Salzburg, wo im Zuge der gestiegenen Faserholzpreise auch die Energieholzpreise angepasst wurden, sind zusätzliche Mengen außerhalb bestehender Langfristverträge kaum abzusetzen. Die Abnehmer sind ausreichend bevorratet. Einen jederzeit regen Absatz zu guten Preisen erzielt das klassische, ofentrockene Brennholz.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum November – Anfang Dezember 2021 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.