Holzmarktbericht Dezember 2022

Verhältnisse werden fortgeschrieben

Der weltweite Konjunkturabschwung hat nun auch Österreich erfasst. Die Exporte und die Wertschöpfung der heimischen Industrie schrumpften. Aufgrund der anhaltend hohen Energiepreise, der kräftigen Preisdynamik und Unsicherheiten über die weitere Entwicklung rechnen Wirtschaftsexperten für 2023 mit einer Stagflation des Wirtschaftswachstums.

Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind bei gedrosselter Produktion meist ausreichend mit Nadelsägerundholz bevorratet. Auch wenn in den Schadensgebieten im Süden Österreichs derzeit auch Außenlager für die nächsten Monate angelegt werden, weiten die Sägewerke ihren Einkaufsradius wieder aus. Österreichweit liegt der Fokus noch bei der Aufarbeitung von Käfernestern und Pflegeeingriffen. Der Abtransport erfolgt rasch, sofern Frachtkapazitäten und Witterung dies erlauben. Waldlager sind kaum vorhanden. Die Preise sind stabil und liegen österreichweit im Durchschnitt bei Fichte A/C, 2b bei rund € 105,- je FMO. Der Preis für Kiefer ist ebenfalls stabil, Lärche hält ihr hohes Preisniveau, die Nachfrage kann kaum gedeckt werden. Bei Tannen-Starkholz ist der Starkholzabschlag deutlich reduziert oder entfällt ganz. Einzelne Abnehmer haben Produktionsrücknahmen über die Weihnachtsfeiertage angekündigt, wobei die Anlieferung von Rundholz teilweise möglich sein wird.

Am Laubsägerundholzmarkt ist die Nachfrage nach Rotbuche rege, bei Esche ist eine Belebung zu verzeichnen. Eiche ist nach wie vor sehr lebhaft nachgefragt, wobei Preissteigerungen aufgrund des hohen Niveaus kaum mehr durchsetzbar sind. Ende Jänner finden wieder die Aktionstage bei den Laubholzwertholzsubmissionen in Nieder- bzw. Oberösterreich statt. Hier können nicht nur wertvolle Stämme begutachtet werden, es wird auch wertvolles Wissen rund um die Ausformung von Laubholz vermittelt.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind weiterhin für alle Nadelindustrierundholzsortimente aufnahmefähig. Stark gestiegene Importmengen und eine Beruhigung auf dem Pelletsmarkt führen aber zu einem Abflauen bei der Nachfrage nach Nadelindustrierundholz. Die Preise sind auf anhaltend hohem Niveau stabil, Abtransport und Übernahme erfolgen rasch. Rotbuchenfaserholz wird zu stabilen Preisen rege nachgefragt.

Der Energieholzmarkt bleibt interessant, wenngleich sich die Lage bei ofenfertigem Qualitätsbrennholz und auch Pellets weitgehend normalisiert hat. Es bestätigt sich die Vermutung, dass die Überhitzung der letzten Monate auch durch Vorziehkäufe verursacht wurde. Die Preise bleiben auf ansprechendem Niveau. Daher fließt derzeit auch überdurchschnittlich viel Buchenfaserholz in die klassische Scheitholzproduktion.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum November – Anfang Dezember 2022 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.