Holzmarktbericht Juli 2023

Die österreichische Wirtschaft befindet sich aktuell in einer Stagnation, die auf deutliche Rückgänge in der industriellen Produktion zurückzuführen sind. Vor allem die Bauwirtschaft ist negativ betroffen, weil deutlich gestiegene Baukosten und Kreditzinsen in Kombination mit dem erforderlichen Eigenkapital zu einem starken Rückgang der Wohnbauinvestitionen führen. Eine Verbesserung wird auch für 2024 nicht erwartet.

Die allgemeinen Rahmenbedingungen am Holzmarkt sind daher denkbar schlecht. Sowohl Schnittholzpreise als auch die abgesetzten Mengen sind auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Sägewerke versuchen mit einer deutlichen Reduktion des Angebotes eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Die in den Sommermonaten üblichen Urlaubs- und Wartungsstillstände werden daher verlängert. Bedarf und Nachfrage nach Nadelsägerundholz sind dementsprechend eingebrochen. Bestehende Verträge werden vereinzelt sogar käuferseitig gekündigt. Neuverträge sind rar und werden nur zu stark reduzierten Preisen für kurze Zeiträume abgeschlossen. In den letzten Wochen gab es beim Leitsortiment Fichte A/C 2b+ einen Preisverfall von bis zu € 20,- je FMO, wobei die Marke von € 100,- zumeist unterschritten wird. Eine vielerorts kontingentierte Übernahme aufgrund voller Lager verzögert zudem den Abtransport von zeitgerecht aufgearbeitetem Kalamitätsholz. Dies betrifft auch die geringen Mengen aus den Gewitterstürmen vom 11./12. Juli, die es prioritär aufzuarbeiten gilt.

Im Sog der Fichte ist der Absatz von Kiefer nahezu zum Erliegen gekommen. Teilweise wird Sägerundholz als Industrierundholz eingekauft.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind derzeit sehr gut bevorratet, die Außenlager stoßen ebenfalls schon an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz ist dementsprechend gering, die Preise rückläufig. Die Übernahme ist streng kontingentiert, waldseitige Lager derzeit aber noch nicht gegeben. Bei Rotbuchenfaserholz wurden die Preise ebenfalls herabgesetzt.

Die Nachfrage nach Energieholz befindet sich auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau. Die Preise wurden dem Industrierundholz folgend regional ebenfalls reduziert. Einzig stabiler Faktor ist das ofenfertige Brennholz, wo bei anhaltender Nachfrage die Preise aus der Vorsaison fortgeschrieben werden.

Aktuell wird neben dem Buchdrucker auch vermehrt der Befall mit Kupferstecher beobachtet. Neben der Kontrolle stehender Bäume, sollten im Bestand liegende Wipfel genau begutachtet und bei Befall rasch aus dem Bestand entfernt werden.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Juni – Anfang Juli 2023 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

Hinweis: Im August wird kein Holzmarktbericht erstellt!