Holzmarktbericht November 2020

Frisches Nadelsägerundholz gefragt

Die Sägeindustrie in Österreich ist bislang aufgrund des starken Bauhauptgewerbes und Do-it-yourself-Bereiches sowie florierender Exportmärkte gut durch die Corona-Krise gekommen. Dementsprechend hoch ist der Rundholzbedarf des Sektors.

Aufgrund der sehr hohen Produktion und des Rückgangs von Kalamitätsholz in Zentraleuropa sind die Standorte der österreichischen Sägeindustrie mittlerweile meist unterdurchschnittlich mit Fichtensägerundholz bevorratet. Die Nachfrage nach allen Sortimenten ist rege. Auch der Abtransport bereitgestellter Mengen erfolgt überwiegend rasch, Rundholzlager im Wald wurden abgebaut. Die Qualitätsbeurteilung erfolgt nicht mehr so streng wie in den vergangenen Monaten. Die Preise für das Leitsortiment Fichte B, Media 2b sind in Abhängigkeit verfügbarer Importmengen weiter gestiegen. In Vorarlberg ist die Nachfrage nach stärkerem Holz sehr groß, wobei die Preise guter Qualitäten Rekordniveau erreichen.

Mit Ausnahme Kärnten ist die Vermarktung von Kiefer wieder möglich, wobei sich die Preise noch nicht erholt haben. Die Lärche kann bei gefestigten Preisen weiterhin sehr gut abgesetzt werden.

Am Laubsägerundholzmarkt setzt sich die sehr gute Nachfrage nach Eiche auch in diesem Jahr fort. Die Preise für gute Qualitäten haben sogar leicht zugelegt. Bei Rotbuche und Esche ist der positive Trend der letzten Jahre vorerst unterbrochen, da relevante Exportmärkte zum Erliegen gekommen sind. Im Gegensatz dazu wird Ahorn wieder vermehrt nachgefragt.

Der Markt für Industrierundholz ist differenziert zu betrachten. Während in den Schadgebieten noch ein großes Überangebot an Nadelfaserholz vorhanden ist, und der Abtransport verzögert stattfindet, wird in den übrigen Gebieten aufgrund der noch geringen Einschlagstätigkeit beim Sägerundholz das Koppelprodukt Industrierundholz rasch abtransportiert. Der nach wie vor große Anfall an Sägenebenprodukten, bedingt durch den hohen Einschnitt der Säge, hält den Preis für Industrierundholz auf sehr niedrigem Niveau. Massive Preisabsenkungen sind vor allem bei Plattenholzsortimenten zu verzeichnen, welche vermehrt durch Recyclingholz ersetzt werden. Rotbuchenfaserholz wird bei stabilen Preisen weiterhin kontingentiert übernommen.

Trotz jahreszeitlich bedingtem höherem Bedarf sind im Vergleich zum Vormonat keine großen Veränderungen am Energieholzmarkt aufgetreten. Die Lager der Abnehmer sind sehr gut gefüllt, Mengen außerhalb von Verträgen können, wenn überhaupt, nur zu sehr niedrigen Preisen abgesetzt werden. Eine Entschärfung der seit Jahren angespannten Marktlage wird sich voraussichtlich erst bei entsprechenden Regelungen im Ökostromregime einstellen.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Oktober – Anfang November 2020 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.