Holzmarktbericht November 2021

Eiche ungebrochen rege nachgefragt

Das österreichische Wirtschaftswachstum wurde in den letzten Monaten vor allem durch den privaten Konsum und den davon abhängigen Dienstleistungsbereichen getragen. Die Baukonjunktur schwächte sich zwar im Vergleich zum ersten Halbjahr ab, die Erwartungen der Unternehmen sind jedoch weiterhin überdurchschnittlich hoch.

Die Österreichische Sägeindustrie ist nach wie vor sehr gut mit Fichtennadelsägerundholz bevorratet. Dementsprechend verhalten ist die Nachfrage. Sofern Dienstleister vorhanden sind, werden vertraglich vereinbarte Mengen zeitnah abtransportiert. Die Preise sind weiterhin unter Druck. Sie wurden abermals um € 3,- bis € 6,-/FMO abgesenkt. Dieser Umstand, in Kombination mit bereits angekündigten Revisionsstillständen zum Jahreswechsel sowie die Zurückhaltung bei neuen Vertragsabschlüssen durch die Abnehmer, deuten nicht auf eine zeitnahe Nachfragebelebung hin. Bei Kiefer gab es regional Preisanpassungen nach unten. Lärche hingegen hält ihr attraktives Preisniveau. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.

Zu Beginn der Laubholzsaison setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: Eiche ist bei gestiegenen Preise sehr rege nachgefragt. Aber auch bei Rotbuche ist im Vergleich zum Vorjahr eine gestiegene Nachfrage zu beobachten. Regional gab es auch hier Preissteigerungen. Bei allen anderen Laubholzarten sind nur die besten Qualitäten gefragt. Ende Jänner 2022 finden wieder die Laubwertholzsubmissionen in Ober- und Niederösterreich statt. Diesbezüglich sollte vor der Ernte potentieller Stämme Kontakt mit dem jeweiligen Waldhelfer aufgenommen werden.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind durchwegs gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Verringerter Anfall an Sägenebenprodukten führt jedoch, mit Ausnahme von Kärnten, zu einer leichten Nachfragebelebung, sodass vorhandene Waldlager kontinuierlich abgebaut werden können. Derzeit ist auch eine verstärkte Nachfrage nach frischem Industrieschleifholz zu beobachten. Dieses Zeitfenster sollte daher in Abstimmung mit den Abnehmern genutzt werden. Die Preise sind im Vergleich zum Vormonat unverändert. Bei Plattenholz Nadelholz gab es leichte preisliche Anpassungen nach oben, bei Plattenholz Laubholz dagegen nach unten. Rotbuchenfaserholz wird bei stabilen Preisen normal nachgefragt.

Trotz kühlerer Temperaturen verläuft der Energieholzmarkt unverändert zum Vormonat. Die Lager der Abnehmer sind bestens bevorratet, Mengen außerhalb von Langfristverträgen können nicht vermarktet werden. Die steigenden Preise für Strom und fossile Brennstoffe haben derzeit nur bei Qualitätsbrennholz regional für leicht steigende Nachfrage und Preise gesorgt.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Oktober – Anfang November 2021 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.