Holzmarktbericht November 2023

Steigende Nachfrage nach frischem Nadelsägerundholz

Die österreichische Wirtschaftsleistung war im dritten Quartal erneut rückläufig. Zurückhaltender privater Konsum sowie fehlende Nachfrage nach Industrieprodukten dämpfen die Konjunktur. Auch die Kennzahlen der Bauwirtschaft gingen neuerlich zurück, jedoch ist eine Verlangsamung des Konjunkturabschwunges zu bemerken.

Die Einschnitttätigkeit der österreichischen Sägeindustrie bleibt aufgrund der geringen Nachfrage nach Schnittholz weiterhin reduziert. Es wurde angekündigt, dass Urlaube und Revisionsstillstände zum Jahreswechsel länger als üblich ausfallen werden. Die Bevorratung mit Nadelsägerundholz ist je nach Standort unterschiedlich, meist jedoch unterdurchschnittlich. Die bislang auf Kalamitätsaufarbeitung konzentrierte Holznutzung führt regional zu einer verstärkten Nachfrage nach Frischholz. Die Preise sind gestiegen, außerhalb der Schadgebiete befindet sich das obere Preisband für Fichte A/C 2b+ häufig wieder bei € 100,- je FMO. Dienstleisterkapazitäten sind zumeist ausreichend vorhanden. Aufgrund überdurchschnittlicher Niederschläge ist die Holzernte vor allem im Süden Österreichs nur eingeschränkt möglich. Der Abtransport bereitgestellter Sortimente erfolgt rasch, etwaige Waldlager sind zumindest außerhalb der Schadgebiete abgebaut. Während im Süden Österreichs der Absatz von Kiefer weiterhin schwierig bleibt, ist in Nordösterreich eine Nachfragebelebung zu beobachten. Die Nachfrage nach Lärche übersteigt weiterhin das Angebot.

Am Laubsägerundholzmarkt ist die Eiche und Esche sehr gut nachgefragt. Die Preise sind ähnlich zum Vorjahr, einzelne Preisspitzen wurden aufgrund fehlender Nachfrage im Innenausbau gekappt. Bei Buntlaubhölzern sind nur die besten Qualitäten zu vermarkten, Kirsche wird kaum nachgefragt. Die Nachfrage nach Rotbuche ist im Jahresvergleich etwas rückläufig.

Die Papier-, Zellstoff und Plattenindustrie hat ihre Produktionsmenge ebenfalls aufgrund stark gesunkener Nachfrage nach ihren Produkten reduziert. Die Bevorratung mit Nadelindustrierundholz ist dementsprechend gut. Während in Kärnten die Übernahme eingeschränkt erfolgt, werden im restlichen Bundesgebiet die meist gering anfallenden Mengen rasch abtransportiert und übernommen.

Der Energieholzmarkt verläuft ausgeglichen. Einerseits ist das Angebot an Energieholz wegen reduzierter Einschlagstätigkeit derzeit rückläufig, andererseits werden Industrierundholzmengen, aufgrund geringer Nachfrage in die energetische Verwertung umgeleitet. Die Preise sind stabil. Ofenfertiges Brennholz wird zu ebenfalls stabilen Preisen nachgefragt.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Oktober – Anfang November 2023 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.