Holzmarktbericht

Die österreichische Wirtschaft erholt sich langsam vom Corona-bedingten Lockdown. Die Umfragedaten deuten auf eine Verbesserung sowohl in der verarbeitenden Industrie als auch im Dienstleistungssektor hin. Die steigenden Infektionszahlen bergen jedoch ein Risiko für die weitere Entwicklung der Konjunktur.

Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind unterschiedlich mit Fichtensägerundholz bevorratet. Dementsprechend ist auch eine leichte Nachfragebelebung spürbar. Die Zufuhr funktioniert zumeist problemlos, dementsprechend rasch werden bereitgestellte Mengen auch abtransportiert. Vorhandene Waldlager wurden größtenteils abgebaut. Anfallende Mengen aus diversen Gewitterstürmen im August sind überschaubar und können problemlos abgesetzt werden. Entwicklungsbedingt, ist in den kommenden Wochen mit verstärktem Anfall an Borkenkäferholz zu rechnen. Die Preise befinden sich weiterhin auf unattraktivem Niveau und sind der angezogenen Nachfrage nur vereinzelt gefolgt. Unverändert schwierig bleibt der Absatz von Kiefernsägerundholz, sowie die rege Nachfrage nach Lärche, die kaum zu bedienen ist.

Großes Angebot an Nadelindustrierundholz sowie an Sägenebenprodukten, gepaart mit teilweisen Revisionsstillständen bedingen kaum Nachfrage nach diesem Sortiment. Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind sehr gut bevorratet, die Kapazitäten der Außenlager sind trotz Bemühungen meist schon erschöpft. Der Abtransport verläuft sehr schleppend, die Waldlager bauen sich weiter auf. Die Preise sind auf niedrigstem Niveau stabil. Bei Rotbuchenfaserholz verursachen Absatzschwierigkeiten der Fertigprodukte einen geringeren Rohstoffverbrauch bzw. eine rückläufige Nachfrage.

Am Energieholzmarkt gibt es weiterhin keine Entlastung. Großes Angebot, zusätzlich erhöht um nichtbenötigte Industrieholzmengen, trifft auf eine geringe Nachfrage. Mengen außerhalb der Verträge können nicht vermarktet werden. Fehlende Nachfolgetarife sowie das noch ausstehende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz zwingen viele Betreiber zum Stillstand und verschärfen die Situation noch zusätzlich.

Auch wenn die Witterung die Entwicklung des Borkenkäfers verlangsamt hat, wird dringend empfohlen, die Bestände in kurzen Abständen und genauestens auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren und Forstschutzmaßnahmen zu treffen.

Nützliche Informationen, sowie Rechte und Pflichten rund um die Holzvermarktung finden Sie auf www.holz-fair-kaufen.at.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Juli – Anfang August 2020 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.