Holzmarktbericht September 2020

Im Vergleich zum EU-Durchschnitt ist der Konjunkturrückgang in Österreich geringer ausgefallen. Der öffentliche Konsum konnte die Einbußen bei den Exporten, Investitionen und beim privaten Konsum etwas abfedern.

Die Lager an Fichtensägerundholz der österreichischen Sägewerke wurden seit dem Sommer allgemein etwas abgebaut, die aktuelle Bevorratung ist durchschnittlich. Aufgrund der weiterhin sehr guten Absatzmöglichkeiten von Schnittholz und weiterverarbeiteten Produkten im In- und Ausland ist eine leichte Nachfragebelebung nach frischem Fichtenrundholz spürbar. Diese spiegelt sich jedoch noch nicht im gleichen Ausmaß im Preisbild wider. Verträge für das laufende Quartal wurden meist fortgeschrieben. Die Waldlager sind weitestgehend abgebaut, bereitgestelltes Holz wird rasch abtransportiert. Aufgrund der überdurchschnittlichen Temperaturen im September ist in den kommenden Wochen mit einem deutlich steigenden Käferholzanfall zu rechnen.  Die Misere beim Absatz der Kiefer prolongiert sich. Dieser ist de facto komplett weggebrochen. Eine leichte Besserung könnte sich in den Wintermonaten für Frischholz ergeben.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind überdurchschnittlich mit Industrierundholz bevorratet. Die Abnehmer sind bemüht, alle angebotenen Mengen zu übernehmen. Die Lagerkapazitäten, auch die Außenlager, sind weitestgehend erschöpft. Zusätzlichen Druck übt das Überangebot an Sägenebenprodukten aus. Der Abtransport des Rundholzes läuft meist schleppend, Waldlager bauen sich vor allem in den Borkenkäferschadgebieten wieder verstärkt auf. Die Preise haben sich auf äußerst niedrigem Niveau wieder stabilisiert. Die Preise für Rotbuchenfaserholz notieren ebenfalls fest, aufgrund geringerer Nachfrage der Endprodukte am Weltmarkt ist die Übernahme jedoch reduziert.

Der Energieholzmarkt ist weiterhin von einem substanziellen Überangebot geprägt. Mengen außerhalb der Verträge können nur bei großen Preiszugeständnissen vermarktet werden. Nicht mehr vermarktbare Industrieholzsortimente drängen ebenso auf den Energieholzmarkt und üben zusätzlichen Druck aus. Weitere Holzkraftwerke werden mit spätestens Ende des Jahres ihren Betrieb einstellen, sollte nicht zuvor das mittlerweile in Begutachtung befindliche Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz klar kalkulierbare Rahmenbedingungen bieten.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum August – Anfang September 2020 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.