Holzmarktbericht Mai 2022

Attraktive Preise bei allen Sägerundholz-Sortimenten

Weitere Einschränkungen in der Verfügbarkeit diverser Rohstoffe und Vorprodukte, steigende Preise und Mangel an Fachkräften setzen auch dem Bauwesen zu. Das Konsumentenvertrauen ist mittlerweile aufgrund des Krieges in Europa und der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten auf den tiefsten Wert seit der Wirtschaftskrise 2008 gesunken.

Der Holzbau profitiert noch immer von einer sehr guten Auftragslage der vergangenen Monate, die weitere Entwicklung für den kommenden Herbst ist jedoch von Unsicherheiten geprägt. Aufgrund eines hohen Einschnittes in den letzten Monaten ist nach Auslaufen der Einschlagssaison die Sägeindustrie durchschnittlich mit Nadelsägerundholz bevorratet. Die Nachfrage nach allen Sortimenten ist entsprechend hoch, bereitgestellte Mengen werden zügig abtransportiert. Zu geringe Transportkapazitäten können aber ein limitierender Faktor sein. Die Preise sind abermals gestiegen, regional wurde die Grenze von € 130,- je FMO auch bereits überschritten. Aufgrund fehlender Importmengen an sibirischen Lärchenschnittholz ist die Nachfrage nach Lärche nach wie vor sehr lebhaft. Kiefer wird bei steigenden Preisen ebenfalls rege nachgefragt.

Die Standorte der Papier-, Platten- und Zellstoffindustrie sind weiterhin für Nadelindustrierundholz aufnahmefähig. Die Nachfrage ist groß, die Übernahme erfolgt problemlos und rasch. Die Preise haben sich gefestigt, aufgrund der steigenden Preise bei Energieholzsortimenten scheint Bewegung in die Preisbildung zu kommen. Rotbuchenfaserholz wird bei stabilen Preisen nachgefragt.

Die Nachfrage nach allen Energieholz-Sortimenten ist sehr rege, zum Teil konnten deutliche Preissteigerungen realisiert werden. Das klassische Brennholz hat teilweise €100,- pro RMM überstiegen. Es ist davon auszugehen, dass die Preise für Energie hoch bleiben. Der Aufbau von Energieholzlagern wird daher ausdrücklich empfohlen.

Die Witterung im April hat die Entwicklung des Borkenkäfers lediglich verzögert. Aktuell ist höchste Vorsicht geboten, die Bestände sollten wöchentlich einmal kontrolliert und die guten Absatzmöglichkeiten zur raschen und großzügigen Aufarbeitung von frischem Borkenkäferholz genutzt werden.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum April – Anfang Mai 2022 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.